Syriens Städte

Syriens Städte

(english)
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Damaskus

Legenden nach hat der Prophet Muhammad bei einer Reise aus Mekka einen Blick von den Bergen auf Damaskus geworfen, weigerte sich jedoch diesen Ort zu betreten, da er nur einmal, nach seinem Tod, in das Paradies einschreiten wollte.
Damaskus gilt als älteste, kontinuierlich bewohnte Stadt der Welt und ist die Hauptstadt von Syrien.
Mit der Position als erster Halt für Reisende aus dem Osten und mit dem Barada Fluss, der im westlichen Gebirge des Anti-Libanon entspringt und ganzjährig fließt, war Damaskus schon immer eine sehr begehrte Stadt. Die Machenschaften derer, die diesen Ort eroberten oder erobern wollten, sind faszinierend, so wie die Architektur und Kultur, die diese hinterließen.
656 bis 750 n. Chr. war Damaskus Hauptstadt der Umayyadendynastie. Mit dem Sieg der Abbasiden wurde der Sitz des Kalifats nach Bagdad verlegt und die Bedeutung der ehemaligen Hauptstadt schwand. Erst 1104 wurde Damaskus erneut Sitz der seldschukischen Dynastie.
In Folge dessen gewann die Stadt erneut an Bedeutung, vor allem im Kampf gegen die Kreuzzüge. Während des zweiten Kreuzzugs wurde Damaskus eine Woche lang erfolglos von Kreuzfahrern belagert.

Nach dem Zusammenbruch der mamlukischen Herrschaft, die seit 1250 n. Chr. über Damaskus herrschten und die Stadt unter anderem erfolgreich vor den Mongolen verteidigten, fiel Syrien und damit Damaskus 1516 n. Chr. an die Osmanen. Als Ausgangspunkt der Wallfahrten nach Mekka wurde Damaskus auch unter dieser Herrschaft weiter ausgebaut und wirtschaftlich begünstigt.
Es gibt kaum eine Stadt, die eine derartige Geschichte sowie religiöse und kulturelle Pluralität an einem so kleinen Ort vereint.

Aleppo

Aleppo ist die zweitgrößte Stadt Syriens und eine der ältesten Städte dieser Region. Während Damaskus immer die „heilige“ Stadt und Sitz aller Herrschaften war, gilt Aleppo schon seit dem römischen Reich als Handelszentrum.
Die Stadt wurde nach dem zweiten Weltkrieg zu großen Teilen neu entworfen. So wurden zahlreiche große, moderne Straßen erbaut, die sich im Interesse moderner Verkehrsführung durch die Stadt ziehen.
In den 70ern wurden zugunsten moderner Wohnblöcke große Teile der Altstadt abgerissen und diese verkam mehr und mehr.
1986 wurde die Altstadt Aleppos jedoch von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Seit 1993 wurde sie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und mit Unterstützung vom Aga-Khan-Trust for Culture und dem Arab Fund for social and economic development renoviert. 2004 erhielt das Projekt einen Städtebaupreis der Harvard School of Design.

Homs

Mit einer Geschichte, die sich bis hin zum erstem Millennium erstreckt, ist Homs, bzw. das antike Emesa, nicht nur die drittgrößte Stadt Syriens. Der Name Emesa ist semitischen Ursprungs. Der Geograph Strabon erwähnt ein „Ethnos“ (Volk oder Stamm).
Eine Besiedlung des Zitadellenhügels in Homs wird bis ins 3. Jahrtausend vor Christus zurückgeführt. Auch war Homs/Emesa Geburtsstadt einer der Dynastien des römischen Reichs und unter den Byzantinern ein wichtiges Zentrum des Christentums.
Im 16. Jahrhundert geriet Syrien und damit auch Homs unter osmanische Herrschaft. Die Stadt war seit dem Mittelalter für ihre Weberei und Seidenproduktion bekannt und ist auch später ein Zentrum der Textilindustrie geblieben.

Lattakia

Lattakia ist die einzige große syrische Hafenstadt am Mittelmeer. Der Hafen war schon im Römischen Reich ein wichtiger Handelsstandort.
Lattakia ist eine der reichsten Städte des Landes, was unter anderem durch eine hohe Anzahl an Familien mit im Ausland lebenden Angehörigen aber hauptsächlich mit der Geldzufuhr von Hafez al-Assad, der aus Lattakia stammt, begründbar ist.

Hama

Mit dem Orontes Fluss, der sich durch das Stadtzentrum Hamas schlängelt, den vielen Gärten und den hölzernen Wasserrädern wurde Hama als touristische Hochburg gehandelt. So wie auch Damaskus und Aleppo gilt die Stadt als eine der ältesten, durchgehend besiedelten Städte der Region.
Dementsprechend gilt Hama nicht nur durch seine landschaftliche, sondern auch durch die historische Vielfältigkeit als bedeutende Stadt Syriens.
In jüngerer Zeit, wurde Hama zur politischen Schaubühne, wobei Belege zu einem Massaker im Februar 1982 schwer nachweisbar sind. Die syrische Armee, unter Verteidigungsminister Mustafa Tlas, soll die Stadt bombardiert haben, als Mitglieder der Muslimbrüder in Hama zum Umsturz der Regierung aufgerufen haben. Durch eine fast totale Abschottung Hamas von der Öffentlichkeit über geraume Zeit ist die Zahl der Toten unbekannt bzw. schwankt um mehrere Zehnerpotenzen je nach Quelle und Interessengruppe.